WOCHENAUSBLICK: Startschuss für Jahresendrally im Dax?
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt können in der neuen Woche auf eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends hoffen. "Die KI-Werte wurden geerdet, das Fundament aus der Berichtssaison ist robust und die US-Notenbank Fed ist auf Zinssenkung im Dezember programmiert", schrieben die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs. Die Ausgangslage für eine Jahresendrally sei gegeben. Obendrein könnten auch die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg dem Dax weiteren Rückenwind liefern.
"Noch allerdings steht die jüngste Erholungsbewegung auf wackeligen Beinen", gab Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets zu bedenken. Erst mit einem Sprung über die 50-Tage-Durchschnittslinie im Bereich um 23.850 Punkte könne der Leitindex genug Kraft entwickeln, um die 24.000-Punkte-Marke ins Visier zu nehmen und die Jahresendrally auf solidere FüÃe zu stellen. Solange der Dax nicht unter 23.500 Zähler rutsche, stünden die Chancen auf eine positive Dezember-Dynamik gut.
Aus Sicht von Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank steht und fällt die aktuelle Börsenlaune mit der Einschätzung, ob die US-Notenbank am 10. Dezember ihren Leitzins erneut senkt oder nicht. Selbst wenn ein weiterer Zinsschritt ausbleibe, werde dieser aber im kommenden Jahr nachgeholt. "Und sollte ab Mai 2026 tatsächlich Trumps gegenwärtiger Wirtschaftsberater Kevin Hassett der neue Fed-Chef werden, wird die Zinssenkungsfantasie noch fantasievoller", ergänzte Halver. Hassett gilt als Vertreter einer lockeren Geldpolitik.
Gemessen an Terminkursen sei die Wahrscheinlichkeit auf eine Zinssenkung wieder auf über 85 Prozent gestiegen, nachdem sie vor Kurzem noch bei 50 Prozent gelegen habe, kommentierte Analyst Frank Klumpp von der LBBW. Auch Anlagestratege Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management hält weiter sinkende Zinsen für wahrscheinlich, da der scheidende Notenbankchef Jerome Powell die Märkte in der Vorweihnachtszeit nicht überraschen wolle. Er geht davon aus, dass es Powells letzte geldpolitische MaÃnahme wird.
Nach der feiertagsbedingten Pause an den US-Börsen dürften die Impulse von Ãbersee allgemein wieder zunehmen. Allzu viele Konjunkturdaten, welche die Geldpolitik der Fed beeinflussen könnten, finden sich allerdings nicht auf der Agenda. Bereits zu Anfang der Woche liegt der Fokus auf Einkaufsmanagerindizes. Da der nächste Arbeitsmarktbericht infolge des Teilstillstands der US-Regierungsbehörden erst nach der Zinsentscheidung veröffentlicht wird, dürften Jobdaten des Dienstleisters ADP zur Wochenmitte besonders viel Beachtung finden.
"Das europäische Highlight wird aus Makro-Perspektive jedoch die Bekanntgabe der vorläufigen Inflationszahlen in der Eurozone für November am Dienstag sein", schrieb Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Im Wochenverlauf folgen auÃerdem noch Arbeitsmarktzahlen, Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze aus dem Euroraum. Am Freitag stehen die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Oktober an.
Unternehmensseitig lädt der Industriedienstleister Bilfinger am Dienstag zum Kapitalmarkttag, ehe der Kupferkonzern Aurubis am Donnerstag Jahreszahlen vorlegt. International kommen am Mittwoch Zahlen von Textilkonzern Inditex und SAP -Branchenkollege Salesforce ./niw/tih/he
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt können in der neuen Woche auf eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends hoffen. "Die KI-Werte wurden geerdet, das Fundament aus der Berichtssaison ist robust und die US-Notenbank Fed ist auf Zinssenkung im Dezember programmiert", schrieben die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs. Die Ausgangslage für eine Jahresendrally sei gegeben. Obendrein könnten auch die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg dem Dax
"Noch allerdings steht die jüngste Erholungsbewegung auf wackeligen Beinen", gab Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets zu bedenken. Erst mit einem Sprung über die 50-Tage-Durchschnittslinie im Bereich um 23.850 Punkte könne der Leitindex genug Kraft entwickeln, um die 24.000-Punkte-Marke ins Visier zu nehmen und die Jahresendrally auf solidere FüÃe zu stellen. Solange der Dax nicht unter 23.500 Zähler rutsche, stünden die Chancen auf eine positive Dezember-Dynamik gut.
Aus Sicht von Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank steht und fällt die aktuelle Börsenlaune mit der Einschätzung, ob die US-Notenbank am 10. Dezember ihren Leitzins erneut senkt oder nicht. Selbst wenn ein weiterer Zinsschritt ausbleibe, werde dieser aber im kommenden Jahr nachgeholt. "Und sollte ab Mai 2026 tatsächlich Trumps gegenwärtiger Wirtschaftsberater Kevin Hassett der neue Fed-Chef werden, wird die Zinssenkungsfantasie noch fantasievoller", ergänzte Halver. Hassett gilt als Vertreter einer lockeren Geldpolitik.
Gemessen an Terminkursen sei die Wahrscheinlichkeit auf eine Zinssenkung wieder auf über 85 Prozent gestiegen, nachdem sie vor Kurzem noch bei 50 Prozent gelegen habe, kommentierte Analyst Frank Klumpp von der LBBW. Auch Anlagestratege Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management hält weiter sinkende Zinsen für wahrscheinlich, da der scheidende Notenbankchef Jerome Powell die Märkte in der Vorweihnachtszeit nicht überraschen wolle. Er geht davon aus, dass es Powells letzte geldpolitische MaÃnahme wird.
Nach der feiertagsbedingten Pause an den US-Börsen dürften die Impulse von Ãbersee allgemein wieder zunehmen. Allzu viele Konjunkturdaten, welche die Geldpolitik der Fed beeinflussen könnten, finden sich allerdings nicht auf der Agenda. Bereits zu Anfang der Woche liegt der Fokus auf Einkaufsmanagerindizes. Da der nächste Arbeitsmarktbericht infolge des Teilstillstands der US-Regierungsbehörden erst nach der Zinsentscheidung veröffentlicht wird, dürften Jobdaten des Dienstleisters ADP zur Wochenmitte besonders viel Beachtung finden.
"Das europäische Highlight wird aus Makro-Perspektive jedoch die Bekanntgabe der vorläufigen Inflationszahlen in der Eurozone für November am Dienstag sein", schrieb Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck. Im Wochenverlauf folgen auÃerdem noch Arbeitsmarktzahlen, Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze aus dem Euroraum. Am Freitag stehen die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Oktober an.
Unternehmensseitig lädt der Industriedienstleister Bilfinger
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---