ROUNDUP: Biden rät Israel von Angriffen auf Irans Öl-Industrie ab
WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Joe Biden rät Israel von Angriffen auf die Infrastruktur der iranischen Öl-Industrie ab. "Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen", sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmäßigen Pressekonferenz des Weißen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.
Biden erklärte, die Israelis hätten sich bislang nicht festgelegt, wie sie auf den jüngsten iranischen Angriff von Dienstagabend reagieren wollten. Auf die Frage, ob er mit der israelischen Regierung dazu in Kontakt stehe, sagte er, man stehe in kontinuierlichem Austausch und führte aus: "Ich gehe davon aus, dass wir eine Diskussion darüber führen werden, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, wie sie reagieren werden."
Biden hatte zuvor gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Äußerung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten. Am Mittwoch hatte Biden sich bereits zudem gegen eine israelische Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen.
Der US-Präsident betonte nun, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, sagte aber auch: "Die Israelis müssen sehr viel vorsichtiger sein, was den Umgang mit zivilen Opfern angeht."
Kalkül im Schatten der US-Wahl?
Auf die Frage, ob Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu möglicherweise diplomatische Lösungen in Nahost blockiere, um die US-Präsidentschaftswahl zu beeinflussen, sagte Biden: "Keine Regierung hat Israel mehr geholfen als ich. (...) Bibi sollte das nicht vergessen. Ob er versucht, die Wahl zu beeinflussen, weiß ich nicht, aber darauf verlasse ich mich nicht." Bibi ist die Kurzform des Vornamens von Netanjahu.
Der demokratische US-Senator Chris Murphy hatte zuvor eine entsprechende Sorge geäußert - dies spiegelt innerparteiliche Diskussionen bei den Demokraten wider. Deren Umfragewerte bei arabischstämmigen und muslimischen Amerikanern haben sich angesichts der zunehmenden Gewalt in der Region weiter verschlechtert, was für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris Beobachtern zufolge ein ernsthaftes Problem darstellen könnte./gei/DP/he
WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Joe Biden rät Israel von Angriffen auf die Infrastruktur der iranischen Öl-Industrie ab. "Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen", sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmäßigen Pressekonferenz des Weißen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.
Biden erklärte, die Israelis hätten sich bislang nicht festgelegt, wie sie auf den jüngsten iranischen Angriff von Dienstagabend reagieren wollten. Auf die Frage, ob er mit der israelischen Regierung dazu in Kontakt stehe, sagte er, man stehe in kontinuierlichem Austausch und führte aus: "Ich gehe davon aus, dass wir eine Diskussion darüber führen werden, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, wie sie reagieren werden."
Biden hatte zuvor gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Äußerung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten. Am Mittwoch hatte Biden sich bereits zudem gegen eine israelische Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen.
Der US-Präsident betonte nun, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, sagte aber auch: "Die Israelis müssen sehr viel vorsichtiger sein, was den Umgang mit zivilen Opfern angeht."
Kalkül im Schatten der US-Wahl?
Auf die Frage, ob Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu möglicherweise diplomatische Lösungen in Nahost blockiere, um die US-Präsidentschaftswahl zu beeinflussen, sagte Biden: "Keine Regierung hat Israel mehr geholfen als ich. (...) Bibi sollte das nicht vergessen. Ob er versucht, die Wahl zu beeinflussen, weiß ich nicht, aber darauf verlasse ich mich nicht." Bibi ist die Kurzform des Vornamens von Netanjahu.
Der demokratische US-Senator Chris Murphy hatte zuvor eine entsprechende Sorge geäußert - dies spiegelt innerparteiliche Diskussionen bei den Demokraten wider. Deren Umfragewerte bei arabischstämmigen und muslimischen Amerikanern haben sich angesichts der zunehmenden Gewalt in der Region weiter verschlechtert, was für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris Beobachtern zufolge ein ernsthaftes Problem darstellen könnte./gei/DP/he