OTS: KfW / KfW Research: Kommunen beklagen weiter steigenden Investitionsstau
KfW Research: Kommunen beklagen weiter steigenden Investitionsstau
Frankfurt am Main (ots) -
- KfW-Kommunalpanel: Wahrgenommener Investitionsrückstand wächst um 15,9 Prozent
auf 215,7 Milliarden Euro
- Weitaus größte Probleme im Bereich Schulen sowie Straßen- und
Verkehrsinfrastruktur
- Kommunen planen für 2025 mit insgesamt 48 Milliarden Euro an Investitionen
Die Kommunen in Deutschland berichten über einen immer weiter steigenden
Investitionsstau. Bei der jährlichen Befragung zum KfW-Kommunalpanel bezifferten
sie den wahrgenommenen Investitionsrückstand auf 215,7 Milliarden Euro. Das ist
ein Rekordwert und ein Anstieg um 15,9 Prozent oder 29,6 Milliarden Euro im
Vergleich zum Vorjahr. Beim wahrgenommenen Investitionsrückstand handelt es sich
um die Summe, die die Kommunen heute investieren müssten, um ihre Infrastruktur
in Qualität und Quantität wieder in einen adäquaten Zustand zu bringen.
Das KfW-Kommunalpanel beruht auf einer bundesweit repräsentativen Befragung der
Kämmereien von Städten und Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern sowie allen
Landkreisen, die im Auftrag von KfW Research durch das Deutsche Institut für
Urbanistik (Difu) seit 2009 jährlich durchgeführt wird. Die Befragung für die
aktuelle Ausgabe fand von Januar bis März 2025 statt.
Den größten Investitionsrückstand sehen die Kommunen einmal mehr bei den
Schulgebäuden. Hier beträgt die Lücke 67,8 Milliarden Euro oder 31 Prozent des
gesamten Investitionsstaus. Darauf folgt die Straßen- und Verkehrsinfrastruktur
mit 53,4 Milliarden Euro oder 25 Prozent des Investitionsrückstands. "Der starke
Anstieg bei den Schulgebäuden könnte mit dem gesetzlichen Anspruch auf
Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026 für Kinder im Grundschulalter zusammenhängen.
Den Kommunen wird nun bewusst, dass sie hier noch Nachholbedarf haben", sagt Dr.
Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW.
Insgesamt geben 56 Prozent der Kommunen einen nennenswerten oder gravierenden
Investitionsrückstand bei den Schulgebäuden an. Dabei ergibt sich ein starker
Zusammenhang mit der Kommunengröße: Während in der Größenklasse 2000 bis 5000
Einwohner knapp etwas mehr als die Hälfte der Kommunen einen nennenswerten oder
gravierenden Rückstand bei den Schulgebäuden sehen, steigt der Anteil auf knapp
90 Prozent bei Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Zudem machen Kommunen in
Süddeutschland deutlich seltener einen starken Investitionsrückstand aus als
jene in Nordrhein-Westfalen oder im Südwesten Deutschlands, also in Hessen,
Rheinland-Pfalz und im Saarland.
Zurückzuführen ist der Investitionsrückstand auch auf Probleme beim Unterhalt.
Insgesamt gaben in der Befragung 19 Prozent aller Kommunen an, dass sie sich den
Unterhalt ihrer Infrastruktur nur im geringen Umfang oder gar nicht mehr leisten
können. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Beim Thema
Straßenbau gaben das sogar 32 Prozent an, sechs Prozentpunkte mehr als im
Vorjahr.
Um der Lage Herr zu werden, planen die Kommunen für 2025 insgesamt 48 Milliarden
Euro an Investitionen. Im Vorjahr waren es 47 Milliarden Euro, 2023 lag die
Planung bei 43 Milliarden Euro. Allerdings werden nicht alle geplanten
Investitionen tatsächlich verausgabt. Im Jahr 2024 gaben die Kommunen dafür laut
Hochrechnung lediglich 30 Milliarden Euro aus. "Hier spielen auch nicht-monetäre
Hemmnisse eine Rolle, etwa mangelnde personelle Ausstattung in den Bauämtern,
komplexe Dokumentationspflichten und langwierige Genehmigungsverfahren", sagt
Dr. Dirk Schumacher. "Das Sondervermögen Infrastruktur der Bundesregierung wird
auch den Kommunen zugutekommen. Hier ist es wichtig, dass das Geld zwar
zielgerichtet, aber möglichst unbürokratisch verteilt wird."
Das KfW-Kommunalpanel ist abrufbar unter http://www.kfw.de/kommunalpanel
Eine Grafik zum wahrgenommenen Investitionsrückstand der Kommunen finden Sie
hier: Grafik Investitionsrückstand Kommunen (https://www.kfw.de/Presse-Newsroom/
Pressematerial/Grafiken-PE/KfW_Investitionsrueckstand_Kommune.pdf)
Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes die Kommunen mit zahlreichen
Förderprogrammen. Weitere Informationen unter http://www.kfw.de/infra
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,
Tel. +49 69 7431 41336
E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/6067018
OTS: KfW
KfW Research: Kommunen beklagen weiter steigenden Investitionsstau
Frankfurt am Main (ots) -
- KfW-Kommunalpanel: Wahrgenommener Investitionsrückstand wächst um 15,9 Prozent
auf 215,7 Milliarden Euro
- Weitaus größte Probleme im Bereich Schulen sowie Straßen- und
Verkehrsinfrastruktur
- Kommunen planen für 2025 mit insgesamt 48 Milliarden Euro an Investitionen
Die Kommunen in Deutschland berichten über einen immer weiter steigenden
Investitionsstau. Bei der jährlichen Befragung zum KfW-Kommunalpanel bezifferten
sie den wahrgenommenen Investitionsrückstand auf 215,7 Milliarden Euro. Das ist
ein Rekordwert und ein Anstieg um 15,9 Prozent oder 29,6 Milliarden Euro im
Vergleich zum Vorjahr. Beim wahrgenommenen Investitionsrückstand handelt es sich
um die Summe, die die Kommunen heute investieren müssten, um ihre Infrastruktur
in Qualität und Quantität wieder in einen adäquaten Zustand zu bringen.
Das KfW-Kommunalpanel beruht auf einer bundesweit repräsentativen Befragung der
Kämmereien von Städten und Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern sowie allen
Landkreisen, die im Auftrag von KfW Research durch das Deutsche Institut für
Urbanistik (Difu) seit 2009 jährlich durchgeführt wird. Die Befragung für die
aktuelle Ausgabe fand von Januar bis März 2025 statt.
Den größten Investitionsrückstand sehen die Kommunen einmal mehr bei den
Schulgebäuden. Hier beträgt die Lücke 67,8 Milliarden Euro oder 31 Prozent des
gesamten Investitionsstaus. Darauf folgt die Straßen- und Verkehrsinfrastruktur
mit 53,4 Milliarden Euro oder 25 Prozent des Investitionsrückstands. "Der starke
Anstieg bei den Schulgebäuden könnte mit dem gesetzlichen Anspruch auf
Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026 für Kinder im Grundschulalter zusammenhängen.
Den Kommunen wird nun bewusst, dass sie hier noch Nachholbedarf haben", sagt Dr.
Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW.
Insgesamt geben 56 Prozent der Kommunen einen nennenswerten oder gravierenden
Investitionsrückstand bei den Schulgebäuden an. Dabei ergibt sich ein starker
Zusammenhang mit der Kommunengröße: Während in der Größenklasse 2000 bis 5000
Einwohner knapp etwas mehr als die Hälfte der Kommunen einen nennenswerten oder
gravierenden Rückstand bei den Schulgebäuden sehen, steigt der Anteil auf knapp
90 Prozent bei Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Zudem machen Kommunen in
Süddeutschland deutlich seltener einen starken Investitionsrückstand aus als
jene in Nordrhein-Westfalen oder im Südwesten Deutschlands, also in Hessen,
Rheinland-Pfalz und im Saarland.
Zurückzuführen ist der Investitionsrückstand auch auf Probleme beim Unterhalt.
Insgesamt gaben in der Befragung 19 Prozent aller Kommunen an, dass sie sich den
Unterhalt ihrer Infrastruktur nur im geringen Umfang oder gar nicht mehr leisten
können. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Beim Thema
Straßenbau gaben das sogar 32 Prozent an, sechs Prozentpunkte mehr als im
Vorjahr.
Um der Lage Herr zu werden, planen die Kommunen für 2025 insgesamt 48 Milliarden
Euro an Investitionen. Im Vorjahr waren es 47 Milliarden Euro, 2023 lag die
Planung bei 43 Milliarden Euro. Allerdings werden nicht alle geplanten
Investitionen tatsächlich verausgabt. Im Jahr 2024 gaben die Kommunen dafür laut
Hochrechnung lediglich 30 Milliarden Euro aus. "Hier spielen auch nicht-monetäre
Hemmnisse eine Rolle, etwa mangelnde personelle Ausstattung in den Bauämtern,
komplexe Dokumentationspflichten und langwierige Genehmigungsverfahren", sagt
Dr. Dirk Schumacher. "Das Sondervermögen Infrastruktur der Bundesregierung wird
auch den Kommunen zugutekommen. Hier ist es wichtig, dass das Geld zwar
zielgerichtet, aber möglichst unbürokratisch verteilt wird."
Das KfW-Kommunalpanel ist abrufbar unter http://www.kfw.de/kommunalpanel
Eine Grafik zum wahrgenommenen Investitionsrückstand der Kommunen finden Sie
hier: Grafik Investitionsrückstand Kommunen (https://www.kfw.de/Presse-Newsroom/
Pressematerial/Grafiken-PE/KfW_Investitionsrueckstand_Kommune.pdf)
Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes die Kommunen mit zahlreichen
Förderprogrammen. Weitere Informationen unter http://www.kfw.de/infra
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,
Tel. +49 69 7431 41336
E-Mail: mailto:nina.luttmer@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/6067018
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