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GNW-News: EU-Phosphorindex: Laut einer Studie kam 2024 ein Viertel der EU-Phosphorimporte aus Russland

^STOCKHOLM, May 09, 2025 (GLOBE NEWSWIRE) -- Laut der Analyse, die auf
Importdaten der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung
basiert, haben Unternehmen in EU-Ländern im Jahr 2024 verschiedene Arten von
Phosphatdüngern und Phosphaten im Wert von 3,97 Milliarden Euro aus Ländern
außerhalb der Union eingekauft. Die Importe aus Russland beliefen sich auf 989
Millionen Euro, was 25 Prozent der Gesamtsumme entspricht.
?Die starke Abhängigkeit von Phosphorimporten zur Deckung des
Nahrungsmittelbedarfs macht die EU schwach und verwundbar. Europa muss die
Kontrolle über seine Nahrungsmittelversorgung wiedererlangen, indem es damit
beginnt, Phosphor aus Abwässern zurückzugewinnen. Der erste Schritt ist dabei
die Aufhebung des überholten Verbots, Phosphor aus Abfällen in Tierfutter zu
nutzen", so Pär Larshans, Chief Sustainability Officer der Ragn-Sells Group.
Phosphor, einer der wichtigsten Nährstoffe in Mineraldüngern und Tierfutter, ist
für die landwirtschaftliche Produktion weltweit von entscheidender Bedeutung.
Die einzige aktive Phosphatmine in der EU deckt nur 5 bis 10 Prozent des Bedarfs
der europäischen Landwirtschaft, sodass die 27 Länder bei der
Nahrungsmittelproduktion stark von Importen abhängig sind. Phosphor wird daher
von der EU seit mehr als einem Jahrzehnt als sogenannter kritischer Rohstoff
eingestuft.
Trotz der Bemühungen, die russische Kriegswirtschaft zu schwächen, bleibt
Russland der Analyse zufolge der zweitwichtigste Partner der EU für
Phosphorimporte. Düngemittel sind von den Sanktionen ausgenommen, um
Nahrungsmittelknappheit zu vermeiden. Wichtigster Lieferant ist Marokko, das
über die größten bekannten Phosphatvorkommen der Welt verfügt und im Jahr 2024
Waren im Wert von mehr als 1,4 Milliarden Euro an EU-Unternehmen verkauft hat.
Klärschlamm, also der Feststoff, der nach der Abwasserreinigung in Kläranlagen
zurückbleibt, enthält große Mengen an Phosphor. Dieser Phosphor kann
zurückgewonnen und als Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden, darf aber
nicht an Tiere verfüttert werden. Dieses Verbot wurde in erster Linie
eingeführt, um das Risiko einer Verbreitung von BSE (Rinderwahnsinn) über
Futtermittel einzudämmen. Allerdings gilt diese Maßnahme angesichts moderner
Verfahren als hinfällig. Bei der Verbrennung von Klärschlamm werden potenzielle
Krankheitserreger vernichtet, bevor aus der Asche Phosphor gewonnen wird.
Das Verbot hält Unternehmen davon ab, in Europa Anlagen für den großtechnischen
Einsatz dieser Technologie zu bauen.
?Solange die Tür für recycelten Phosphor in Futtermitteln verschlossen bleibt,
verhindert Europa effektiv zirkuläre Innovation und lokale Investitionen. Durch
die einfache Überarbeitung eines veralteten Anhangs in der
Futtermittelverordnung könnte die EU eine milliardenschwere grüne Industrie
schaffen, den Phosphorkreislauf schließen und ihre Unabhängigkeit und
Wettbewerbsfähigkeit stärken", so Larshans.
Unter den EU-Ländern ist Deutschland bei der Umstellung von traditionell
abgebautem und importiertem Phosphor auf eine Kreislaufwirtschaft am weitesten
vorangekommen. Ein 2017 verabschiedetes Gesetz verpflichtet Kläranlagen, den
Großteil des Phosphors aus dem Abwasser zurückzugewinnen. Für die größten
Anlagen tritt das Gesetz 2029 in Kraft, kleinere Anlagen folgen 2032.
?Die vorausschauende Gesetzgebung in Deutschland sollte andere Länder
inspirieren, diesem Beispiel zu folgen. Solange es jedoch illegal ist, Phosphor
aus deutschen Abwässern in der EU in Tierfutter zu verwenden, wird es außerhalb
Europas landen - und dort Investitionen und Ernährungssicherheit fördern", so
Larshans.
Für weitere Stellungnahmen oder Interviews wenden Sie sich bitte an Pär
Larshans, Chief Sustainability Officer der Ragn-Sells Group. Herr Larshans ist
unter der Telefonnummer +46 70 927 29 63 erreichbar oder per E-Mail an
par.larshans@ragnsells.com (mailto:par.larshans@ragnsells.com).
Pressesprecher: press@ragnsells.com (mailto:press@ragnsells.com) oder
+46 10 723 24 00.
Fakten: EU-Importquellen für Phosphatdünger und Phosphat im Jahr 2024 (Wert in
Euro)
1. Marokko: 1,437 Millionen
2. Russland: 989 Millionen
3. Israel: 320 Millionen
4. Norwegen: 220 Millionen
5. Ägypten: 144 Millionen
Alle Daten stammen von der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche
Entwicklung (DG AGRI) der Europäischen Kommission.
Die Analyse umfasst die Kategorien Phosphatdünger, Phosphate und
Mehrnährstoffdünger. Letztere sind eine breite Kategorie, die mehrere Produkte
auf Phosphorbasis umfasst, insbesondere NPK (Stickstoff-Phosphor-Kalium), DAP
(Diammoniumphosphat) und MAP (Monoammoniumphosphat).
Über die Ragn-Sells Group
Das Umweltunternehmen Ragn-Sells wandelt Abfälle in wiederverwendbare Rohstoffe
um. Ragn-Sells treibt den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft durch Lösungen
voran, die die Umwelt- und Klimaauswirkungen des eigenen Unternehmens und
anderer Akteure reduzieren.?Ragn-Sells ist eine 1881 gegründete
Unternehmensgruppe in Familienbesitz. Das Unternehmen ist in vier Ländern tätig
und beschäftigt mehr als 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.?Im Jahr 2024
erzielte Ragn-Sells einen Umsatz von 8,8 Milliarden SEK.?www.ragnsells.com
(https://www.ragnsells.com/)
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