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'FT': Merck & Co steht kurz vor milliardenschweren Zukauf von Verona Pharma

LONDON (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Merck & Co will kurz vor dem Patentablauf seines umsatzstärksten Medikaments Keytruda gegen Krebs im Bereich Atemwegsmedizin expandieren. Das Unternehmen stehe unmittelbar vor einer milliardenschweren Übernahme des auf Lungenkrankheiten spezialisierten Biotech-Unternehmens Verona Pharma, berichtet die Zeitung "Financial Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauter Personen. Dies wäre der größte Zukauf des US-Pharmakonzerns in den letzten zwei Jahren.

Im Rahmen der Transaktion würde Merck 107 US-Dollar pro American Depository Share (ADS) für Verona zahlen, hieß es. Dies wäre ein Aufschlag von 23 Prozent auf den Schlusskurs des Wertpapiers am Dienstag. Damit würde die Übernahme das auf Atemwegserkrankungen fokussierte Biotech-Unternehmen mit rund 10 Milliarden US-Dollar (rund 8,5 Mrd Euro) bewertet.

Die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium und eine Einigung könnte bereits am Mittwoch bekannt gegeben werden, berichtet die Zeitung weiter. Merck habe eine Stellungnahme abgelehnt, während Verona nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme reagiert habe.

Mit dem Zukauf der 2005 gegründeten Biotechfirma Verona Pharma mit Sitz in London würde die Pipeline von Merck & Co um das in den USA zugelassene Medikament Ohtuvayre zur Behandlung von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen erweitert. Analysten zufolge könnte Ohtuvayre bis Mitte der 2030er Jahre einen jährlichen Spitzenumsatz von fast 4 Milliarden US-Dollar erzielen. Das Medikament befindet sich auch in der Erprobung für die Behandlung anderer Lungenkrankheiten.

Derweil läuft das Patent für Mercks Krebstherapeutikum Keytruda mit einem Jahresumsatz von fast 30 Milliarden Dollar aus und wird bereits 2028 von den Preisfestsetzungsregeln der US-Regierung betroffen sein.

Die Übernahme von Verona Pharma wäre für den US-Pharmakonzern die größte seit der 10,8 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Prometheus Biosciences im Jahr 2023. Sie wäre auch das jüngste Beispiel dafür, dass ein Pharmakonzern ein Biotech-Unternehmen mit einem bereits zugelassenen Produkt ins Visier nimmt, um die Lücke für auslaufende Blockbuster-Medikamente zu schließen./mne/nas/stk