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Aktien Frankfurt: Dax-Aufschwung stockt - MDax stark

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Ende des Teilstillstands der US-Regierungsgeschäfte (Shutdown) ist für den Dax am Donnerstag kein Treiber mehr gewesen. Gegen Mittag sank der deutsche Leitindex um 0,44 Prozent auf 24.273 Punkte. Damit stockt der jüngste Aufschwung. Börsianer müssten nach dem Shutdown-Ende damit rechnen, dass es aus den USA auch wieder schlechte Konjunktur geben könne, sagte Marktexperte Andreas Lipkow.

Im Gegensatz zum Dax, den deutliche Kursverluste des Dax-Schwergewichts Siemens belasteten, ging es für den MDax nach oben. Angesichts positiver Reaktionen auf Quartalszahlen vieler Unternehmen ließ der Index der mittelgroßen Börsenkonzerne zeitweise die runde 30.000-Punkte-Marke hinter sich. Zuletzt notierte er etwas darunter bei 29.941 Punkten und einem Plus von 1,24 Prozent. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,2 Prozent.

Nach 43 Tagen ist der bisher längste Shutdown durch die Unterschrift des Präsidenten unter den zuvor vom Parlament beschlossenen Übergangshaushalt beendet. Der Etat gilt aber nur bis Ende Januar. Wenn bis dahin kein regulärer Haushalt verabschiedet werden kann, könnte es ab Februar erneut zu einem Shutdown kommen. Die Börsen hatten die Aussicht auf ein Ende des Shutdowns in den vergangenen Tagen bereits gefeiert. Dem US-Leitindex Dow Jones gelang am Vorabend ein Rekord. Im Wochenverlauf zeigte sich auch der Dax stark.

Am Donnerstag stehen noch einmal viele Unternehmen mit Geschäftszahlen im Fokus. Aus dem Dax sind es die Deutsche Telekom , Merck KGaA und Siemens. Dazu kommt eine große Zahl an Quartalsbilanzen von Unternehmen aus dem MDax und SDax .

Der Pharma- und Technologiekonzern Merck KGaA verdiente im dritten Quartal trotz hoher Belastungen durch negative Währungseffekte überraschend viel. JPMorgan-Analyst Richard Vosser sprach von einem starken Zahlenwerk. Die Papiere sprangen um 6,7 Prozent hoch.

Die Aktien von Siemens verloren über 5 Prozent. Der Ausblick sei etwas mau, monierten Analysten. Die Anleger müssen neben den aktuellen Geschäftszahlen auch die Abspaltungspläne für die Tochter Siemens Healthineers verdauen. Healthineers gaben um mehr als 3 Prozent nach.

Die Papiere der Deutschen Telekom fassten nach Quartalszahlen und einer leicht erhöhten Prognose weiter Tritt mit einem moderaten Aufschlag. Im Heimatmarkt hätten die Bonner zwar schwächer als erwartet abgeschnitten, doch sei dies größtenteils durch positive Überraschungen andernorts ausgeglichen worden, hieß es von JPMorgan. Ferner stützten angekündigte Aktienrückkäufe und Nachrichten zur Dividende.

Bilfinger erholten sich nach einmonatiger Korrektur deutlich. Angesichts teils erhöhter Jahresziele kletterten die Papiere des Industriedienstleisters an der MDax-Spitze um mehr als 10 Prozent nach oben.

Auch bei den im SDax notierten Anteilen der Heidelberger Druck ging mit einem Zuwachs von fast 12 Prozent die Erholung rasant weiter. Analyst Stefan Maichl von der Landesbank Baden-Württemberg hatte am Mittwoch im Nachgang des Halbjahresberichts zum Kauf geraten.

Eckert & Ziegler konnte auch im dritten Quartal seinen Umsatz steigern und verdiente dabei mehr als ein Jahr zuvor. Damit lässt der Strahlen- und Medizintechnikkonzern die Probleme des Frühjahrs weiter hinter sich. Die Aktien verteuerten sich um mehr als 10 Prozent./ajx/mis